Am Freitagabend fand nicht nur das Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Erzgebirge Aue (1:1) statt. Die Arena in Gelsenkirchen feierte auch den 20. Geburtstag. Dass dieser dann leider am Ende noch in die Hose ging, ärgerte auch einen der ehemaligen Bauherren gehörig. Zur Feier des Tages hatten die Knappen Eurofighter Johan de Kock eingeladen. Der Niederländer war gegen Ende seiner Karriere als Ingenieur der Firma hbm bei der Planung und am Bau des Stadions beteiligt.
Und nach dem Spiel enttäuscht vom Ergebnis: „Wenn man oben mitspielen will, muss man diese Heimspiele gewinnen, sonst kommst du nie ganz nach oben“, meinte de Kock. Das Gegentor, als sich der Torschütze Sascha Härtel im Rücken von Timo Becker davonstahl und völlig frei einschieben konnte, hätte so nie passieren dürfen. „Man muss dann die Räume eng halten und das haben sie eigentlich nicht richtig gemacht“, sagte der Ex-Abwehrspieler.
Vor allem mit seinem Landsmann Thomas Ouwejan ging er hart ins Gericht. Der Leihgabe des AZ Alkmaar verhinderte in der 86. Minute vor dem 1:1 nicht die Flanke in den Strafraum. „Vor allem auf der linken Seite haben sie in der Offensive gut mitgespielt, aber im Defensivbereich wieder weniger gut. Das hat man dann beim Gegentor auch gesehen“, erklärte de Kock nach dem Spiel im Gespräch mit Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann.
Ouwejan hatte zwar anschließend noch den Siegtreffer auf dem Fuß, zeigte aber Schwächen in der Defensive. Es schien zudem, als sei er in der neu zusammengestellten Viererkette von Dimitrios Grammozis auch seiner Stärke im Flügelspiel etwas beraubt worden.
Obwohl auch der in Utrecht lebende de Kock der Meinung war, dass Schalke in der ersten Halbzeit verdient in Führung gegangen ist, kritisierte er auch die Spielanlage der Königsblauen: “Ich glaube auch, dass eher das 2:0 in der Luft hing, als das 1:1- obwohl sie immer schlechter vom Spielverhalten gespielt haben“, meinte der 56-Jährige zwar. Aber: „Ich denke auch, dass die Feldbesetzung über das ganze Spiel nicht ganz gut war für Schalke. Dafür kamen sie vor allem in der ersten Halbzeit nicht gut ans Fußballspielen. Der lange Ball war okay, aber das Kurzspiel war ganz schlecht.“
Zwischen den Strafräumen sei viel Platz zum Fußballspielen gewesen. „Aber das haben sie nicht gemacht“, urteilte de Kock. Damit stand er mit seiner Meinung konträr zum S04-Coach Dimitrios Grammozis, der das etwas anders sah: „Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Vor allem im Spiel mit dem Ball“, erklärte Grammozis nach dem Spiel. „Wir haben eine sehr gute Spielanlage gehabt. Das müssen wir über 90 Minuten beibehalten. Dann werden wir auch drei Punkte holen.“